WärmeschutzSchallschutz und Brandschutz sind
für Wohlbefinden und Sicherheit unerlässlich. 

Schallschutz

Schutz vor Lärm ist von großer Bedeutung für Wohlbefinden und Gesundheit. Das gilt nicht nur zu Hause, wo Menschen entspannen und ausruhen möchten, sondern auch am Arbeitsplatz. Hier können die Belastungen besonders hoch sein, wenn zum Beispiel laute und leise Tätigkeiten parallel ablaufen.

Zum Anfang

Der bauliche Schallschutz

Bei der Bemessung des Schallschutzes war es in DIN 4109 Tradition, im Massivbau die Schallübertragung über Nebenwege nicht gesondert zu betrachten.
Der unterschiedliche Stand der aktuellen Regelwerke ist für die Planungspraxis ein äußerst unbefriedigender Zustand und es wäre zu wünschen, dass eine Harmonisierung zwischen den verschiedenen Regelwerken und Empfehlungen erfolgen würde. Da dies in absehbarer Zeit jedoch nicht zu erwarten ist, werden für Gebäude aus Kalksandstein Empfehlungen gegeben, die für die privatrechtliche Vereinbarung des Schallschutzes herangezogen werden können. Diese Empfehlungen weisen gegenüber den zuvor beschriebenen Regelwerken den Vorteil auf, dass sie die Leistungsfähigkeit der konkreten Bauweise widerspiegeln und durch einen in der Regel wahrnehmbaren Unterschied zum Mindestschallschutz eine möglichst hohe Rechtssicherheit bieten.

In jedem Fall bieten schwere, massive Mauerwerkswände aus Kalksandstein hervorragende Eigenschaften, um den gewünschten Schallschutz zielsicher zu erreichen.

Regelwerke

DIN 4109-1:2018

Die DIN 4109 - Schallschutz im Hochbau - Ausgabe 2018, ist als Technische Baubestimmung eingeführt und enthält die Anforderungs- und Bewertungsgrundlage für den baulichen Schallschutz, der zur Wahrung des Gesundheitsschutzes notwendig ist.
Werden die aufgeführten Grundsätze und Ausführungsanweisungen beachtet, ist der nach dem Bauordnungsrecht geschuldete Mindestschallschutz eingehalten. Dies bedeutet aber nicht, dass bei Einhaltung der Anforderungen keine Belästigungen mehr auftreten können.

DIN 4109-5:(2020-08)

Die DIN 4109-5 (Erscheinung August 2020) stellt spezielle Anforderungen an den Schallschutz im Hochbau. Darin werden zusätzliche, höhere Mindestanforderungen definiert.

Sie ersetzt das Beiblatt 2 zur DIN 4109, welches  - über den Geltungsbereich der DIN 4109 hinausgehend - Vorschläge für einen erhöhten Schallschutz gegen Schallübertragung aus einem fremden Wohn- oder Arbeitsbereich und Empfehlungen für den Schallschutz im eigenen Wohn- und Arbeitsbereich enthielt.

Die Vorschläge oder Kennwerte für einen erhöhten Schallschutz bedürfen einer besonderen vertraglichen Vereinbarung und werden erst dann zu Anforderungen.

VDI-Richtlinie 4100:2007

Die VDI-Richtlinie - Schallschutz von Wohnungen - Kriterien für Planung und Beurteilung wurde vom Verein Deutscher Ingenieure veröffentlicht und definiert drei Schallschutzstufen für die Beurteilung unterschiedlicher Qualitäten des baulichen Schallschutzes. Durch die Zuordnung der Schallschutzstufen zu üblichen Baubewertungsstufen lässt sich die Qualität einer Wohnung in puncto Schallschutz in Bauverträgen festlegen und als wertsteigernde Eigenschaft beschreiben und kommt demnach im Rahmen zivilrechtlicher Vereinbarungen zur Anwendung.

VDI-Richtlinie 4100:2012

In der überarbeiteten VDI-Richtlinie werden ebenfalls drei Schallschutzstufen festgelegt, die mit der VDI-Richtlinie:2007 nicht vergleichbar sind. Das Anforderungskonzept wurde auf so genannte nachhallzeitbezogene Kenngrößen umgestellt.Anforderungen, die über die Schallschutzstufe I der VDI 4100:2012 hinausgehen, sollten nur dann vertraglich vereinbart werden, wenn im Planungsstadium die sichere konstruktive Umsetzung aufgezeigt werden kann.

Zum Anfang

Anforderungen und Empfehlungen zum baulichen Schallschutz

    E DIN4109-1:2016

DIN 4109:1989

DIN 4109:1989

Beiblatt 2 zu DIN 4109:

Empfehlung Kalksandstein-

industrie1)

VDI 4100:2007 VDI 4100:2012
 SSt I  SSt II  SSt III  SSt I  SSt II  SSt III
Randbedingungen Anwendungsgebiet Mindestschallschutz
Bauaufsichtlich relevante
Anforderungen
Empfehlungen für einen erhöhten Schallschutz (Vorschläge für vertragliche Vereinbarungen)
Schutzbedingte Räume Aufenthaltsräume Räume mit
Grundflächen ≥ 8 m2
Anforderungskenngrößen R’w / L’n,w / LAF,max,n DnT,w / L’nT,w / LAF,max,nT
Anforderungen/Empfehlungen Mehrfamilienhaus Luftschallübertragung horizontal 53 53 55 56 53 56 59 56 59 64
Luftschallübertragung vertikal 54 54 55 57 54 57 60
Trittschallübertragung Decken 50 53 46 46 53 46 39 51 44 37
Trittschallübertragung Treppen 53 58 46 46 58 53 46
Luftschallübertragung Tür:
Treppenhaus – Flur
272) 272) 322) - - - - - - -
Luftschallübertragung Tür:
Treppenhaus – Aufenthaltsraum
372) 372) - -3) - - - - - -
Gebäudetechnische Anlagen 30 30 - 27 30 30 25 30 27 24
Reihen-/Doppelhaus Luftschallübertragung(unterstes Geschoss) 59 57 67 67 57 63 68 65 69 73
Luftschallübertragung(alle anderen Geschosse) 62
Trittschallübertragung Decken 41 48 38 38 48 41 34 46 39 32
Trittschallübertragung Bodenplatte 46 41
Trittschallübertragung Treppe 46 53 46 464) 53 46 39
Gebäudetechnische Anlagen 30 30 - 25 30 25 20 30 25 22
Zum Anfang

Schallschutz gegen Außenlärm

Anforderungen

Zum Schutz gegen Außenlärm werden Anforderungen an die Außenbauteile von Aufenthaltsräumen gestellt. Dazu soll deren Schalldämmung so hoch sein, dass der eindringende Lärm einen zumutbaren Schallpegel nicht überschreitet. Falls Außenbauteile aus mehreren Teilflächen unterschiedlicher Schalldämmung bestehen (z. B. Wände, Fenster, Türen, Rollladenkästen, Lüftungseinrichtungen), gelten die Anforderungen an das aus den einzelnen Schalldämm-Maßen der Teilflächen berechnete gesamte Schalldämm-Maß.

Anforderungen an die Luftschalldämmung zwischen Außen und Räumen in Gebäuden

Zeile Lärmpegelbereich

"Maßgeblicher Außenlärmpegel" [dB(A)]

Raumarten
Bettenräume in
Krankenanstalten
und Sanatorien
Aufenthaltsräume
in Wohnungen,
Übernachtungsräume in
Beherbergungsstätten,
Unterrichtsräume
und Ähnliches
Büroräume1)
und Ähnliches
erf. R‘w,ges des Außenbauteils
1 I bis 55 35 30 -
2 II 56 bis 60 35 30 30
3 III 61 bis 65 40 35 30
4 IV 66 bis 70 45 40 35
5 V 71 bis 75 50 45 40
6 VI 76 bis 80 2) 50 45
7 VII ≥ 80 2) 2) 50

1) An Außenbauteile von Räumen, bei denen der eindringende Außenlärm aufgrund der in den Räumen ausgeübten Tätigkeiten nur einen untergeordneten Beitrag zum Innenraumpegel leistet, werden keine Anforderungen gestellt.
2) Die Anforderungen sind hier aufgrund der örtlichen Gegebenheiten festzulegen.

Wenn Außenbauteile unterschiedlich zur maßgeblichen Lärmquelle orientiert sind, müssen die Anforderungen jeweils separat angewendet werden.

Eine Ausrichtung nur am bewerteten Schalldämm-Maß Rw entspricht zwar der derzeitigen Praxis, die auch dem Nachweis der DIN 4109 für den Außenlärm entspricht, gewährleistet aber nicht in jedem Fall den sinnvollsten Schallschutz gegen Außenlärm.
Zur Bestimmung der schalltechnischen Eigenschaften von einschaligen KS-Außenwänden kann der KS-Schallschutzrechner verwendet werden.